Liebe Gemeinde,

wissen Sie, was „queer“ bedeutet? Können Sie sich unter „CIS“, „Pansexualität“, „Heterosexualität“, „LGBTQIA+“ oder „Trans“ etwas vorstellen? Nein? Dann geht es Ihnen wie vielen. Diese und andere Begriffe zur sexuellen Vielfalt in unserer Gesellschaft und damit auch in unserer Kirche hat die Fachstelle Gender & Diversität NRW (FUMA) aufgeführt und erklärt.

Im Evangelischen Kirchenkreis Dortmund rief die Kreissynode vor drei Jahren den Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit ins Leben. Deren Mitglieder haben sich mit der gendergerechten Sprache befasst. Sie erstellten ein Wortverzeichnis mit Beispielen aus der kirchlichen Praxis. Wozu aber braucht es eine geschlechtersensible Sprache? Die Antwort ist einfach: In einer Gesellschaft sollten sich Menschen aller Geschlechter gleich behandelt und angesprochen fühlen, Frauen wie Männer sowie Personen, die sich weder als Frau oder Mann sehen. Fakt ist: Für fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland ist das Thema „Gendern“ nicht wichtig. Das hat eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des WDR ergeben. Danach hat für jüngere Personen das Thema mehr Bedeutung. Bei älteren Menschen ist die Ablehnung des „Genderns“ größer.

Unsere Kirche lebt von der Vielfalt. Menschen bringen sich ein mit ihren Fähigkeiten und Stärken. Alle sollten sich willkommen fühlen. Damit das gelingen kann, brauchen wir eine geschlechtersensible Sprache. Statt „Teilnehmer“ „Teilnehmende“ zu sagen ist, nicht schwer und tut nicht weh. Nicht „Pfarrer“ treffen sich, sondern das „Pfarrteam“. Und wer redet, kann das „Redepult“ nutzen. Gott ist nicht ausschließlich der „Herr“ auch die „Ewige“. Dies sind einfache und eingängige Möglichkeiten, treffender zu sprechen und zu schreiben, näher am biblischem Zeugnis wären wir auch. Der Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit will die Sprache nicht mit aller Macht verändern. Viel wichtiger ist der Umgang miteinander. Niemand sollte sich durch unser Verhalten ausgeschlossen fühlen.

Ein paar Begriffe drauf zu haben, um menschliche Identitäten zu unterscheiden, kann dabei nicht schaden. So gilt „queer“ als Sammelbegriff für geschlechtliche und sexuelle Identitäten abseits der heterosexuellen Norm und beschreibt Schwule, Lesbische, Bi-, Pan-, Poly- und Asexuelle, Trans*- und Inter*-Personen. „CIS“ beschreibt, dass ein Mensch in dem Geschlecht lebt, das nach seiner Geburt verkündet wurde. „Pansexuelle Menschen“ fühlen sich zu Menschen aller Geschlechter sexuell und/oder romantisch hingezogen. „Heterosexuell“ bezeichnet einen Menschen, der sich sexuell ausschließlich oder überwiegend zu Menschen des anderen Geschlechts angezogen fühlt. „LGBTQIA+“ ist die Abkürzung für die englischen Wörter „Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual, Transgender, Queer, Intersexual und Asexual“. Das Plus am Ende steht für alle anderen Sexualitäten. Und schließlich ist von „Trans“ die Rede, wenn das bei der Geburt zugeschriebene Geschlecht nicht dem gelebten/ sozialen Geschlecht entspricht.

Beate Seyd-Vianden für den Ausschuss Geschlechtergerechtigkeit

 

  • Nutzen Sie die Handreichung zur geschlechtersensiblen Sprache des Ev. Kirchenkreises Dortmund oder informieren Sie sich anderweitig über die Gender- Sprache
  • Im Juni ist Pride Month. Solidarisieren auch Sie sich und zeigen Flagge
  • Wenden Sie sich für eine Flagge oder die Broschüre sowie bei Fragen, Lob und Kritik an die Gleichstellungsbeauftragte Anna-Lena Schmidt unter: 0231 22962 263 oder
    Gleichstellung@ekkdo.de.