„In der Einsamkeit erfüllte mich – es kam ganz plötzlich – ein unendlich seiendes Gefühl von Dankbarkeit an das Leben: Alles, was ich bin, bin ich als Geschenk, als Geschenk von einem Du. Ich beschloss, meine Bilder als Dank zu malen, um diese Botschaft sichtbar zu machen: von dem Du, das dir alles schenkt, von Gott.“ (Leo Lebendig)

Reformation und Kunst vereint in der Luther-Kirche

Am Reformationstag verband sich in der Luther-Kirche theologische Tradition mit zeitgenössischer Kunst zu einem besonderen Gottesdienst. Neben der Würdigung Martin Luthers und seines reformatorischen Erbes stand ein bemerkenswertes Kunstwerk im Zentrum der Feier.

Pfarrer Karangwa erinnerte in seiner Predigt an die revolutionäre Kraft von Martin Luthers 95 Thesen. Der Reformator habe mit der Betonung zentraler Prinzipien wie Glaube, Schrift, Gnade und dem Priestertum aller Gläubigen nicht nur die Kirche, sondern die gesamte Gesellschaft seiner Zeit grundlegend verändert. Diese Lehren, so betonte der Pfarrer, besäßen auch im 21. Jahrhundert unverminderte Relevanz.

Ein Höhepunkt des Gottesdienstes war die Präsentation des Kunstwerks „Danksagung an Martin Luther“ durch den in Asseln lebenden Künstler Leo Lebendig. Das 2001 geschaffene Werk versucht, Luthers anhaltenden Einfluss auf die heutige Gesellschaft visuell erfahrbar zu machen. Im Zentrum des Bildes liegt ein Kreuz auf der Lutherrose, wobei die Quadratur des Kreises dargestellt wird – der Kreis als Symbol für das Leben selbst.

Die künstlerische Arbeit Leo Lebendigs wurzelt in einer tief persönlichen spirituellen Erfahrung. „In der Einsamkeit erfüllte mich – es kam ganz plötzlich – ein unendlich seiendes Gefühl von Dankbarkeit an das Leben: Alles, was ich bin, bin ich als Geschenk, als Geschenk von einem Du“, beschreibt der Künstler seinen Moment der Erkenntnis. Diese Einsicht habe ihn zu dem Entschluss geführt, seine Bilder als Dank zu malen, um eine Botschaft sichtbar zu machen: „von dem Du, das dir alles schenkt, von Gott.“

So verband der Reformationsgottesdienst auf eindrucksvolle Weise die historische Bedeutung Martin Luthers mit gegenwärtiger künstlerischer Reflexion und machte deutlich, wie aktuell die reformatorischen Impulse auch heute noch wirken.